Es gibt nur eine Wahrheit –
aber viele Sprachen dafür.
Dieser Satz ist kein Konzept.
Er ist eine Erfahrung.
Denn wenn wir ehrlich sind, dann spüren wir:
Die tiefsten Wahrheiten unseres Lebens lassen sich eigentlich gar nicht richtig sagen.
Sie lassen sich nur andeuten.
Umkreisen.
Sanft berühren.
Und genau dafür brauchen wir Sprache.
Die Wahrheit ist eins – die Worte sind viele
Menschen haben zu allen Zeiten versucht,
das Unsagbare in Worte zu fassen.
Sie nannten es:
- Gott
- Allah
- Buddha-Natur
- Universum
- Quelle
- Bewusstsein
- Liebe
- Licht
Und jeder dieser Begriffe war ein ehrlicher Versuch,
auf dieselbe Erfahrung hinzuweisen.
Nicht auf etwas außerhalb von uns.
Sondern auf das, was uns trägt.
Was uns lebendig macht.
Was still da ist, wenn alles andere wegfällt.
Die Tragik beginnt dort,
wo wir anfangen, uns über die Worte zu streiten
und dabei vergessen, worauf sie zeigen.
Wenn Sprache trennt, statt verbindet
Viele Menschen tragen Verletzungen in sich,
die nicht aus der Wahrheit selbst stammen,
sondern aus der Art, wie sie benannt wurde.
Ein Wort wie „Gott“ kann für den einen Trost sein
und für den anderen Angst, Schuld oder Enge bedeuten.
Nicht, weil die Wahrheit verschieden wäre –
sondern weil die Erfahrungen verschieden waren.
Und so schließen sich Herzen,
nicht wegen der Wahrheit,
sondern wegen der Sprache.
Vielleicht ist es an der Zeit,
genau hier sanfter zu werden.
Die Wahrheit braucht keinen richtigen Namen
Die Wahrheit ist nicht beleidigt,
wenn wir sie anders nennen.
Sie wird nicht kleiner,
wenn wir sie „Universum“ nennen
statt „Gott“.
Und sie wird nicht größer,
wenn wir sie spirituell oder religiös einkleiden.
Die Wahrheit ist das,
was bleibt,
wenn alle Begriffe wegfallen.
Sie ist spürbar:
- in einem Moment tiefer Stille
- in Tränen ohne Geschichte
- in einem Frieden ohne Grund
in dem Gefühl: „Ich bin getragen.“
Deine Sprache darf deine sein
- Vielleicht ist das die eigentliche Einladung:
- Du musst nicht die Sprache eines anderen sprechen,
um der Wahrheit nahe zu sein. - Du darfst deine eigene finden.
Oder auch ganz still werden. - Denn manchmal ist die ehrlichste Sprache
keine Worte zu machen,
sondern einfach da zu sein. - Und wenn wir einander wirklich zuhören,
merken wir plötzlich: - Wir sprechen unterschiedlich.
Aber wir zeigen auf dasselbe.
Ein leiser Frieden
Was wäre, wenn wir uns daran erinnern:
Es gibt nur eine Wahrheit –
aber viele Sprachen dafür.
Vielleicht müssten wir dann weniger überzeugen.
Weniger erklären.
Weniger recht haben und kämpfen.
Und könnten stattdessen
mehr Raum lassen.
Mehr Weite.
Mehr Liebe, Akzeptanz
Nicht, weil wir uns einig sind –
sondern weil wir UNS erkennen.
Danke für dein Dasein und lesen 💫
Herzlichst Barbara