
Wenn wir ehrlich zu uns sind, erkennen wir: Viele unserer Wünsche entstehen nicht aus der Fülle, sondern aus dem Gefühl des Mangels. Wir wünschen uns ein neues Auto, neuen Job, eine Partnerschaft, einfach etwas, was unser Leben neu, aufregend, spannender, macht, um uns wertvoller zu fühlen, endlich angekommen zu sein fühlen. Wir sehnen uns nach einem Urlaub, um endlich vor dem Alltag zu fliehen. Wir hoffen auf mehr Geld, damit die innere Unsicherheit leiser wird.
Doch all das im Außen kann uns niemals dauerhaft nähren. Es sind nur Symbole, Platzhalter für etwas, das wir in uns selbst noch nicht gefunden haben. Solange wir glauben, Glück und Erfüllung kaufen oder besitzen zu können, bleiben wir abhängig – wie ein Durstiger, der versucht, den Durst mit Salzwasser zu stillen.
Die entscheidende Frage lautet also: Was brauche ich wirklich – tief in meinem Herzen?
Vielleicht ist es Stille. Vielleicht ist es Vertrauen. Vielleicht die Gewissheit, dass ich so, wie ich bin, bereits vollständig bin.
Wenn wir beginnen, mehr zu fühlen als zu überlegen, wenn wir uns erlauben, in die Tiefe unseres Seins zu lauschen, dann verändert sich etwas Wesentliches: Wünsche entspringen nicht mehr dem Mangel, sondern der Freude. Dann ist ein Urlaub keine Flucht mehr, sondern eine Feier des Lebens. Geld kein Ersatz für Sicherheit, sondern ein Werkzeug, um Liebe und Kreativität auszudrücken.
Wirkliche Fülle entsteht dort, wo wir erkennen: Alles Wesentliche ist bereits in uns. Alles andere darf kommen – aber es ist nicht mehr Bedingung für unser Glück.
Vielleicht ist es an der Zeit, innezuhalten und ehrlich nach innen zu spüren: Was brauche ich in diesem Moment wirklich – nicht um jemand zu sein, nicht um etwas darzustellen, sondern um im Herzen erfüllt zu sein? Zu fühlen, was und wer ich wirklich bin.
Alles, was wir im Außen suchen, kann nur dann zur Freude werden, wenn wir die Quelle der Fülle in uns selbst erkennen.
Aus dieser inneren Ganzheit heraus dürfen Wünsche leicht sein – Ausdruck von Liebe, nicht Ersatz für Mangel.